Olympia
Olympia auf der Peloponnes
Olympia war das Heiligtum des Zeus in Elis, im Nordwesten
der Halbinsel Peloponnes.
Olympia war der Austragungsort der
Olympischen Spiele der Antike.Bereits im Mittelhelladikum befand sich im Bereich der späteren
Altis von Olympia eine Siedlung. Aus mykenischer Zeit stammen
hingegen nur einzelne Funde, während auf einer Anhöhe westlich
über Olympia in mykenischer Zeit eine bedeutende Siedlung
existierte.
Die Kultstätte entstand etwa im 10./9.
Jahrhundert v. Chr. Ihre monumentalen Bauten erhielten ihre
endgültige Form im 4. Jahrhundert v. Chr., danach wurden
Änderungen vorgenommen um die Nutzung durch die Römer zu
ermöglichen, z. B. errichtete man ein Hippodrom.
Im Jahre 426 n. Chr. ließ der oströmische Kaiser
Theodosius II. die dort stattfindenden Spiele und
Weihehandlungen nochmals verbieten, um das Heidentum
zu bekämpfen, nachdem bereits sein Großvater
Theodosius I. ein entsprechendes Verbot erlassen hatte.
Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass die Wettkämpfe
noch bis ins 6. Jahrhundert heimlich und auf niedrigerem
Niveau fortbestanden, bis ein Erdbeben die Kultstätte
zerstörte und unter Schlamm und Geröll verschwinden ließ.
Nach der Freilegung zahlreicher Kultbauten auf dem Gelände
wurde Olympia in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbestätten
aufgenommen.
Die Altis
Die Altis, der Heilige Hain von Olympia, ist die Bezeichnung
für den Kernbereich des Heiligtums von Olympia.
Einen der ursprünglichen Kernzellen des Kultes auf der
Altis bildete das "Pelopion", ein Grabhügel aus der Bronzezeit,
den Herakles dem Pelops aufgeschüttet haben soll,
den kultischen Kern des Brandopferaltars für Zeus.
Eine weitere Keimzelle des Kultes stellte auch eine
Erdspalte am Fuße des Kronoshügels dar, wo sich ein Orakel
befand, das ursprünglich einer weiblichen Gottheit gewidmet
war und später von Zeus übernommen wurde.
Im Heiligtum entstanden über einen langen Zeitraum mehrere
Tempel und Altäre, an denen zahlreichen Göttern Opfer
dargebracht wurden - Pausanias zählt 69 auf.
Im Norden reihten sich zahlreiche Schatzhäuser
griechischer Stadtstaaten auf und westlich davon das Prytaneion.
Im Laufe der Zeit wurde die Altis immer reicher mit
Weihgeschenken, die oft in Form von Statuen als Dank
für Siege gestiftet wurden, und anderen Denkmälern ausgestattet.
Die Altis, das Temenos Olympias, wurde im 4. Jahrhundert
mit einer Mauer mit wahrscheinlich fünf Toren eingefasst.
Außerhalb des Temenos entstanden zahlreiche weitere Bauten
für die Verwaltung und den Betrieb des Heiligtums sowie
Wettkampfstätten. Das Buleuterion (6. Jahrhundert v. Chr.)
war der Sitz des Olympischen Rates.
Das größte Gebäude in Olympia war das Leonidaion,
ein Gästehaus aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. für etwa
150 Personen, das in römischer Zeit umgebaut wurde.
Als Trainingsstätten für Athleten gab es eine
Palästra (3. Jh. v. Chr.) und für die leichtathletischen
Wettkämpfe ein Gymnasion (2. Jh. v. Chr.) mit einem
prunkvollen Propylon.
Neben einem Badehaus bereits aus griechischer Zeit wurden
in römischer Zeit mehrere Thermen errichtet.
Ein Bau aus dem 5. Jahrhundert konnte, unter anderem durch
daneben gefundene Werkstattabfälle, als die Werkstatt des
Phidias identifiziert werden, in der die monumentale
Zeusstatue für den Tempel verfertigt wurde.
Das Stadion, in dem die Wettläufe stattfanden, wurde nach dem
Bau des Zeustempels nach außerhalb der eigentlichen Altis
verlegt. Die größte Anlage war das Hippodrom, das,
vom benachbarten Fluss Alpheios weggespült, nicht erhalten ist.
Ausgewählte Bauten von Olympia
Der als Tempel bekannte Kultbau liegt im Nordteil der Altis
und ist der älteste Peripteraltempel im Heiligtum.
Errichtet wurde der Tempel um 600 v. Chr. wohl als ein
Weihgeschenk der triphylischen Stadt Skillous. Erst nachdem um 580 v. Chr.
die Kontrolle über Olympia von Triphylien an Elis übergegangen
war, wurde der Tempel der Göttin Hera umgewidmet.
Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. wurde der Tempel durch
ein Erdbeben zerstört und danach nicht mehr wiederhergestellt.
Der 50 x 18 Meter große Bau hatte mit
einer Ringhalle von 6 auf 16 Säulen einen verhältnismäßig
langgestreckten Grundriss. Diese bestanden anfangs aus Holz
und wurden erst allmählich gegen steinerne, jeweils im Stil
der Zeit, ausgetauscht. Dies erklärt, weshalb die Säulen völlig
unterschiedlich aussehen. Noch während der römischen Kaiserzeit
wurde vom Reiseschriftsteller Pausanias eine Holzsäule im
Opisthodom beobachtet (Pausanias, Buch V, 16.1). Die Wände waren
im Sockelbereich aus Stein errichtet und darüber
in altertümlicher Weise aus Lehmziegeln aufgemauert.
Die Wandzungen, Anten genannt, waren mit Holzbrettern
verkleidet, wie Zapfenlöcher bezeugen.
Ein sogenanntes lakonisches Dach bildete die Deckung des Baus.
Die Giebel wurden von scheibenförmigen Akroteren aus
Ton bekrönt, die einen Durchmesser von 2,5 Meter besaßen und
jeweils aus einem Teil gebrannt waren.
Pausanias bezeugt zwei Kultbilder im Inneren des Tempels:
einer Hera und einem stehenden Zeus.
Der Zeustempel in Olympia
wurde wischen 470 und 456 v. Chr. vom Baumeister Libon den
Zeustempel im dorischen Stil aus Kalkstein errichtet. Der Ringhallentempel mit seinen 6 auf
13 Säulen war 64 mal 28 Meter groß und zählt zu den bedeutendsten
Bauwerken der frühklassischen Architektur. Die Giebelfelder des
Tempels waren mit Marmorskulpturen ausgestattet. Auf dem
Ostgiebel ist als Thema eine lokale Sage - die Wettfahrt
zwischen Oinomaos und Pelops - dargestellt. Zeus erscheint
in der Mitte als Schicksalsbestimmer.
Auf dem Westgiebel ist der Kampf der Lapithen gegen die
Kentauren symbolisiert. Die Metopen der "inneren Fronten"
über Pronaos und Opisthodom zeigten in Reliefs die zwölf Taten
des Herakles. In der Cella des Tempels stand die über 12 Meter
hohe Zeus-Statue des Phidias aus Gold und Elfenbein, die in der
Antike zu einem der sieben Weltwunder gezählt wurde.
Als Wahrzeichen des Heiligen Hains wurde vor den
Olympischen Spielen 2004 eine der Säulen des Zeustempels nachgebaut und erdbebensicher aufgestellt.
Auf eine 10,5 Meter hohe zweite Säule von Westen auf der
Nordseite (N12) wurde die zwölf Tonnen schwere Nachbildung
eines dorischen Kapitells gehievt. Dadurch entsteht ein
plastischer Eindruck von der Größe des Bauwerks in der Antike.
Das Stadion von Olympia...
...wurde nach den
Ausgrabungen 1961 wieder in so hergerichtet, wie es
im 4. Jh. v. Chr. erhalten war (Stadionphase III).
Gegenüber dem früheren Stadion (II) war es um 75 Meter nach
Nordosten verschoben worden. Insgesamt war das Stadion 213
Meter lang. Die Länge der Laufbahn betrug, zwischen den noch
heute erhaltenen Rillen der Start- und Zielschwellen gemessen,
192 Meter, ihre Breite 32 Meter. Sie ist von Graswällen umgeben, auf denen 45.000 Zuschauer
Platz fanden. Aus Stein war auf einer Längsseite eine kleine
Tribüne errichtet, die den Kampfrichtern diente und auf der
gegenüberliegenden Seite ein Steinaltar, der der obersten
Priesterin des Heratempels (Demeter) vorbehalten war.
Als Zugang für die Athleten diente ein überwölbter Gang,
der von der Altis unter dem westlichen Besucherwall
hindurchführt. Das antike Längenmaß eines Stadions war
600 Fuß und entspricht, einer Länge von 176 bis 197 Meter.
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